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Geborgen in Gottes Hand

Derzeit hat vieles mit Kontrolle und kontrollierender Aktivität zu tun. Das hört sich so an: Maßnahmen ergreifen, überprüfen, beaufsichtigen, überwachen, zur Ordnung rufen, begrenzen. Auf der anderen Seite steht das Unkontrollierbare, das Plötzliche, das Heimsuchende, das Angst machende, das Gefährdende und Begrenzende.

Etwas eindämmen, ein passendes Mittel in der Hand haben, gegensteuern, eine Lösung suchen, um einer Sache beizukommen, die Lage in den Griff bekommen – mit all diesen Worten umschreiben wir, dass wir es sind, die handeln, dass wir unsere Hoffnung auf uns und unser Vermögen setzen, tun, was wir können. Einerseits gut so! Doch das Ganze hat auch eine tiefere Ebene.

Als Menschen und Menschheit erfahren wir gerade sehr empfindlich, dass wir eben nicht Herren der Lage sind. Wir erfahren, dass wir uns nicht blind auf das verlassen können, was gestern noch Bestand hatte. Unsere Sicherheit wird hart angefragt, egal ob gesundheitlich, wirtschaftlich, sozial oder auch politisch. Unsere fein eingerichtete Welt wackelt, die gestern noch mit schier unbegrenzten Möglichkeiten winkte.

Natürlich: Wir haben schon einen Namen für das Neue, wissen, wie der Gegner heißt, den es zu besiegen gilt. Wir arbeiten fieberhaft an einem passenden Gegenmittel, an Lösungen und Erlassen. Und es tut gut zu wissen, dass etwas getan wird, dass ich etwas tun kann. Denn ein Nichtstun lässt die Angst noch anwachsen, die uns alle erfasst hat, ob wir es wahr haben wollen oder nicht.

Das Unheil schlägt aber auch genau dort zu, wo es uns am empfindlichsten treffen kann: bei unseren Allmachtsphantasien. Zumeist steht in unserem Denken niemand anders als wir selbst im Fokus des Handelns bzw. jene Personen, die Garanten für unsere Sicherheit und unsere Gesundheit sein sollen. Läuft etwas nicht, haben wir schnell eine verbale Lösung, Kritik oder gar Urteile parat. Über richtig und falsch möchten wir bestimmen, obwohl wir doch so wenig Einblick in die Funktionsweise dieser Welt haben.

Was weithin fehlt, ist die Hoffnung, dass ein Größerer Herr der Lage ist, der nicht zu begreifen ist und uns auch nicht rechenschaftspflichtig: Gott.

Ja – es macht Angst, wenn sich Illusionen entpuppen. Aber ist es wirklich schlimm, die Wahrheit unserer Hilfsbedürftigkeit zuzulassen und Gottvertrauen auszuprobieren? Wenn eine Sache unsere Existenz bedroht, dann haben wir doch nur noch zu gewinnen! ER allein kennt den Tag, der unser letzter ist. Und das ist gut so!

Er war in der Welt und die Welt ist durch Ihn geworden!“ (Joh 1,10)