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Impuls zum Palmsonntag 2021

Wir vom Kloster Helfta möchten Sie durch die Kar- und Ostertage begleiten. Warum gehen wir in diese Tage, und warum gehen wir anders hinein? Weil sich in jedem dieser kommenden Ereignisse ein Gipfelpunkt der Nachfolge zeigt. Wir tun es für uns im Gedenken an Ihn, weil Sein Weg durch diese Tiefen menschlicher Abgründe zur Auferstehung führte und führt. Die dunkle Seite des Lebens kann viele Gesichter haben. Und es kann auch unser Gesicht etwas abbilden, was wir nicht wollen. Was also können wir tun? Wir wollen doch etwas tun und machen:  Was sollen wir tun? Es ist die Frage der Menge, anlässlich der Pfingstpredigt des Petrus (Apg 2,37), eine Frage, die an die Erläuterung dessen anschließt, was sie getan haben. Die Antwort des Petrus empfiehlt Umkehr und Taufe. Die Leidensgeschichte offenbart noch eine andere Antwort: Manchmal ist nichts zu tun. Schon beim Einzug in Jerusalem wurden die Stimmen laut, die dem Lobpreis Jesu Einhalt gebieten wollten. Jesus kommt der Aufforde
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Geborgen in Gottes Hand

Derzeit hat vieles mit Kontrolle und kontrollierender Aktivität zu tun. Das hört sich so an: Maßnahmen ergreifen, überprüfen, beaufsichtigen, überwachen, zur Ordnung rufen, begrenzen. Auf der anderen Seite steht das Unkontrollierbare, das Plötzliche, das Heimsuchende, das Angst machende, das Gefährdende und Begrenzende. Etwas eindämmen, ein passendes Mittel in der Hand haben, gegensteuern, eine Lösung suchen, um einer Sache beizukommen, die Lage in den Griff bekommen – mit all diesen Worten umschreiben wir, dass wir es sind, die handeln, dass wir unsere Hoffnung auf uns und unser Vermögen setzen, tun, was wir können. Einerseits gut so! Doch das Ganze hat auch eine tiefere Ebene. Als Menschen und Menschheit erfahren wir gerade sehr empfindlich, dass wir eben nicht Herren der Lage sind. Wir erfahren, dass wir uns nicht blind auf das verlassen können, was gestern noch Bestand hatte. Unsere Sicherheit wird hart angefragt, egal ob gesundheitlich, wirtschaftlich, sozial oder auch

Heute!

Ja - heute ist der Tag, an dem ER kommt. Bernhard von Clairvaux prägte das Wort vom dreifachen Advent: Christus ist gekommen in der Zeit, wir feiern SEINE Ankunft in uns in der Gegenwart, geben einander teil an dem Frieden, den nur ER uns schenken kann, und wir erwarten SEINE Wiederkunft.  Diese letzte große Begegnung stellte sich Mechtild von Hakeborn und stelle ich mir durch ihre Brille ungefähr so vor: Wir befinden uns in einem Thronsaal voller edel gekleideter Menschen, deren Gesichter die freudige Spannung widerspiegeln, die in der Luft liegt, weil nun gleich der kommt, der HERR, dem sie ihre Aufwartung entbieten wollen.  Dann kommt er endlich, jener Höhepunkt, an dem der Erwartete auf Seinem Thron Platz nimmt. Mit IHM ziehen seine engsten Vertauten ein und eine ganze Schar von Himmelswesen bevölkert plötzlich den Raum. Jeder nimmt seinen ihm zugewiesenen Platz ein. Jene, die IHM am nächsten sind und über SEINEM Haupte schweben, beginnen nun zu singen. Sie singen: Heilig, heilig,

Der Platz ist bereitet...

  Der Platz ist bereitet, .....das Herz auch?

Erwartung...

Jeder verbindet mit dem herannahenden Weihnachtsfest andere Assoziationen. Aber mal ehrlich: Freuen wir uns darauf, dass der Herr in seiner Herrlichkeit wiederkommt? Diese Ebene der vorausblickenden sehnsuchtsvollen Huldigung, die das durchgezogene Thema des Adventshymnus "Conditor alme siderum" ist, gehört wohl eher nicht dazu. Wie weit haben wir uns da vom eigentlichen Sinn dieses Festes entfernt? Da dieses Jahr so anders ist, dadurch aber viel mehr noch auf die Essenz von Weihnachten fokussiert, lag es nahe, sich einmal mit dieser Dimension des Festes zu befassen, die auch im rückwärts gelesenen Akrostichon der O - Antiphonen aufscheint: ERO CRAS - Morgen werde ich sein! Dieses Morgen ist die Heilige Nacht, der achte Tag und damit Tag der Vollendung der Schöpfung. Draußen tobt sich ein Virus aus, rafft Menschen dahin, mehr als jede andere Erkrankung an die wir uns erinnern können. Wissen wir, wann unser Morgen sein wird? Als Getaufte ist diese Frage die eigentlich wichtigs

Das Wurfgeschoss...

In der letzten Zeile des Hymnus kommt nun tatsächlich eine konkrete Bitte zu Wort. Und es ist dabei nicht die Rede von all dem, was Menschenschicksal widerfahren kann. Ein Täufling erbittet in der Taufe ja auch nicht, aus dem Leben herausgenommen zu werden, sondern in der Gemeinschaft der Glaubenden dem Herrn nach seinem Beispiel nachzufolgen. So geht es in der Bitte um einen wirklichen Stolperstein auf dem Weg zu Gott, um das, was wir als Anfechtung bezeichnen.    Der Hebräerbrief drückt es konkret aus (Hebr 2,14.15): Da nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil genommen, um durch den Tod den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel, und um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren.   Doch das Böse wurde ja nicht aus der Welt genommen. Es kann jeden Menschen in jedem Moment erwischen. Sich dagegen zu wappnen, mahnt der Epheserbrief, dem dieses Zitat vom Geschoss

Von Kyrus zum Kyrios und Iudex

In Strophe vier wurde sichtbar, wie ein Kontext, wie die textliche Einbettung einer bedeutungsschweren und allseits bekannten Wortgruppe (Jes 45,23) eine konkretisierend erweiterte Deutung erhalten hat (Phil 2,10). Während der dem Volk Israel von Gott zur Rettung geschickte Gesalbte namens Kyrus im Jesajabuch die Völker unterwirft und die Folge seiner Großtat dahingehend fortgeschrieben wurde, dass alle Völker in Zion vor Jahwe ihre Knie beugen werden, bekennt der Philipperbrief die göttliche Dimension des Mensch gewordenen Gesalbten Jesus, des Kyrios, vor dem nun auch die Himmelswesen prosternierend huldigen, da ihm von Gott überirdische Herrschaft, Name und Reich verliehen sind. Von Ihm heißt es im zweiten Timotheusbrief, dass er als Richter wiederkommt (2 Tim 8,1). Christus, der erhöhte Herr,  der, dessen Reich wir als Christen angehören und dienen, vor dem wir einst Rechenschaft über unseren Dienst ablegen müssen,  der also jenseits alles Eingebundenseins in weltliche Dienstverhält